Ich liebe Eintöpfe
jeder Art und könnte
sie wirklich jeden Tag essen –
und jahraus, jahrein. Aber - bis letztes
Jahr – hatte ich nie
Glück mit Schweinefleisch: egal welches Stück und egal wie lange (und wie niedrig) sie im Ofen schmorten – das Endresultat
war immer trocken und faserig. Als totale
Schweinefleisch-Enthusiastin war dies
natürlich eine Quelle großer
Frustration und Irritation - bis ich immer öfter
von der neuen
"Schweine-Schmor-Sensation"
hörte: Schweinebacken
(ihr könnt sie
hier im 2. Foto
meiner Schweinekopf-Terrine sehen) -
und, siehe da, es gibt sie seitdem überall in meinen Supermärkten!
Sie sind einfach ideal für Eintöpfe: wie
Lamm und Rind werden sie zart und zerfallen
fast auf der Gabel – und schmecken so richtig nach Schwein!
Und dazu sind sie auch
noch schön billig – hier in Belgien
kostet ein Kilo unter 10€...
Meine diesjährige
Eintopf-Saison beginnt deshalb mit einem
absolut atemberaubenden Rezept meines neuen
"Küchen-Helden" Bruno Loubet (der das Kochen seiner Heimatregion
in Südwest-Frankreich mit modernen panasiatischen
Einflüssen kombiniert) - es ist aus seinem
brillanten neuen Buch Mange Tout. Er
benutzt Rinderbäckchen, aber ich kann euch
versichern, dass meine
Schweinefleisch-Version ebenso sensationell
ist! Und lasst euch bitte
nicht von der ziemlich langen Liste der Zutaten abschrecken: alles
kommt einfach (zusammen mit dem Fleisch und dem Gemüse) in den Topf
– und dann geht's ab in den Ofen:
2 EL Olivenöl
1 kg Schweinebacken
300g Karotten, gehackt
200g Sellerie, gehackt
2 Zwiebeln, gehackt
4 Knoblauchzehen, zerdrückt
ein 5cm Stück
frischer Ingwer, gehackt
1 Sternanis
1 Stängel Zitronengras, zerdrückt*
3 EL Granatapfel-Melasse/Sirup**
9 EL Kecap Manis (süße indonesische
Sojasauce)
2 EL süße
Chili-Sauce oder 2 EL brauner Zucker
3 Kaffir-Limettenblätter (oder die
abgeriebene Schale von 1 großen Limette)
500 ml Rind-oder Kalbsbrühe
(aus einem Würfel)
3 grüne Kardamomkapseln, zerdrückt
abgeriebene
Schale von 1 Orange, plus 1 weiteres langes
Stück Schale
3 EL Limettensaft
Den Ofen
auf 180°C / 160°C Umluft vorheizen.
Die Hälfte
des Öls in einer großen Pfanne erhitzen
und das Fleisch auf allen Seiten anbraten,
dann herausnehmen. Den Rest des Öls
erhitzen und Karotten, Sellerie, Zwiebeln
und Knoblauch glasig braten. Fleisch und
Gemüse in einen Schmortopf geben und die restlichen Zutaten
dazugeben. Genug Wasser dazugeben, sodass
das Fleisch von ca 2-3cm Flüssigkeit bedeckt
ist. Zugedeckt für drei Stunden im
Ofen kochen (oder bis das Fleisch fast
auseinanderfällt).***
Ich habe dazu auch
diesen (leicht abgewandelten/vereinfachten)
Mango-Salat aus dem Originalrezept gemacht
– ebenfalls absolut lecker und
einfach zuzubereiten:
1 Mango, geschält und gewürfelt
6 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten
1/2 Gurke, geschält und gewürfelt
je 3 EL
Minze, Koriander und Basilikum (grob
gehackt)****
2 EL Sesamöl
1 Knoblauchzehe
1 TL gehackter frischer Ingwer
3 EL Limettensaft
2 EL weicher brauner Zucker (oder 1 EL
plus 1 EL süße Chilisauce)
1 EL Sesamkörner
Alle
Dressing-Zutaten in einem Mixer (oder mit
einem kleinen Schneebesen) verrühren. Den Salat
mit dem Sesam bestreuen und alles mit gekochtem
Basmati/Thai-Reis servieren.
Notizen
*Zitronengras-Stängel kann
man total gut einfrieren - sie werden
dabei nur ein kleines bisschen
weich, was für den Gebrauch ideal ist...
** Granatapfel-Melasse
(die herb und süß ist) kann
durch gleiche Mengen von Honig und (Balsamico-)Essig
ersetzt werden.
*** Das Originalrezept verwendet die
doppelte Menge von Fleisch (2
kg), das Gemüse wird
nach dem Kochen nicht weiter verwendet
und die Sauce wird stark reduziert -
aber ich bevorzuge meine (weniger "cheffy")
Version!
**** Ich hatte diesmal
keine der drei Kräuterarten (oder
besser gesagt, ich konnte meine Minze im
stockdunklen Garten nicht finden ...),
aber der Salat war auch
„solo“ total lecker (und
man kann auch gut nur eine/zwei der Kräuterarten verwenden).