Saturday, 30 November 2013

Indonesischer Schweine-Schmortopf


Ich liebe Eintöpfe jeder Art und könnte sie wirklich jeden Tag essen – und jahraus, jahrein. Aber - bis letztes Jahr – hatte ich nie Glück mit Schweinefleisch: egal welches Stück und egal wie lange (und wie niedrig) sie im Ofen schmorten – das Endresultat war immer trocken und faserig. Als totale Schweinefleisch-Enthusiastin war dies natürlich eine Quelle großer Frustration und Irritation - bis ich immer öfter von der neuen "Schweine-Schmor-Sensation" hörte: Schweinebacken (ihr könnt sie hier im 2. Foto meiner Schweinekopf-Terrine sehen) - und, siehe da, es gibt sie seitdem überall in meinen Supermärkten! Sie sind einfach ideal für Eintöpfe: wie Lamm und Rind werden sie zart und zerfallen fast auf der Gabel – und schmecken so richtig nach Schwein! Und dazu sind sie auch noch schön billighier in Belgien kostet ein Kilo unter 10€...

Meine diesjährige Eintopf-Saison beginnt deshalb mit einem absolut atemberaubenden Rezept meines neuen "Küchen-Helden" Bruno Loubet (der das Kochen seiner Heimatregion in Südwest-Frankreich mit modernen panasiatischen Einflüssen kombiniert) - es ist aus seinem brillanten neuen Buch Mange Tout. Er benutzt Rinderbäckchen, aber ich kann euch versichern, dass meine Schweinefleisch-Version ebenso sensationell ist! Und lasst euch bitte nicht von der ziemlich langen Liste der Zutaten abschrecken: alles kommt einfach (zusammen mit dem Fleisch und dem Gemüse) in den Topf – und dann geht's ab in den Ofen:

2 EL Olivenöl
1 kg Schweinebacken
300g Karotten, gehackt
200g Sellerie, gehackt
2 Zwiebeln, gehackt
4 Knoblauchzehen, zerdrückt
ein 5cm Stück frischer Ingwer, gehackt
1 Sternanis
1 Stängel Zitronengras, zerdrückt*
3 EL Granatapfel-Melasse/Sirup**
9 EL Kecap Manis (süße indonesische Sojasauce)
2 EL süße Chili-Sauce oder 2 EL brauner Zucker
3 Kaffir-Limettenblätter (oder die abgeriebene Schale von 1 großen Limette)
500 ml Rind-oder Kalbsbrühe (aus einem Würfel)
3 grüne Kardamomkapseln, zerdrückt
abgeriebene Schale von 1 Orange, plus 1 weiteres langes Stück Schale
3 EL Limettensaft

Den Ofen auf 180°C / 160°C Umluft vorheizen.
Die Hälfte des Öls in einer großen Pfanne erhitzen und das Fleisch auf allen Seiten anbraten, dann herausnehmen. Den Rest des Öls erhitzen und Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch glasig braten. Fleisch und Gemüse in einen Schmortopf geben und die restlichen Zutaten dazugeben. Genug Wasser dazugeben, sodass das Fleisch von ca 2-3cm Flüssigkeit bedeckt ist. Zugedeckt für drei Stunden im Ofen kochen (oder bis das Fleisch fast auseinanderfällt).***

Ich habe dazu auch diesen (leicht abgewandelten/vereinfachten) Mango-Salat aus dem Originalrezept gemacht – ebenfalls absolut lecker und einfach zuzubereiten:

1 Mango, geschält und gewürfelt
6 Frühlingszwiebeln, fein geschnitten
1/2 Gurke, geschält und gewürfelt
je 3 EL Minze, Koriander und Basilikum (grob gehackt)****

2 EL Sesamöl
1 Knoblauchzehe
1 TL gehackter frischer Ingwer
3 EL Limettensaft
2 EL weicher brauner Zucker (oder 1 EL plus 1 EL süße Chilisauce)
1 EL Sesamkörner

Alle Dressing-Zutaten in einem Mixer (oder mit einem kleinen Schneebesen) verrühren. Den Salat mit dem Sesam bestreuen und alles mit gekochtem Basmati/Thai-Reis servieren.

Notizen
*Zitronengras-Stängel kann man total gut einfrieren - sie werden dabei nur ein kleines bisschen weich, was für den Gebrauch ideal ist...
** Granatapfel-Melasse (die herb und süß ist) kann durch gleiche Mengen von Honig und (Balsamico-)Essig ersetzt werden.
*** Das Originalrezept verwendet die doppelte Menge von Fleisch (2 kg), das Gemüse wird nach dem Kochen nicht weiter verwendet und die Sauce wird stark reduziert - aber ich bevorzuge meine (weniger "cheffy") Version!
**** Ich hatte diesmal keine der drei Kräuterarten (oder besser gesagt, ich konnte meine Minze im stockdunklen Garten nicht finden ...), aber der Salat war auch „solo“ total lecker (und man kann auch gut nur eine/zwei der Kräuterarten verwenden).


Ihr könnt die englische Version dieser Seite hier finden. 

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